Mikey Saber ist auf dem Weg nach Hause, von Los Angeles nach Texas City, mit seinen letzten 22 Dollar. Er war ein bekannter Pornodarsteller, ist nun aber pleite und weiß nicht mehr weiter. Er trifft Lexi, seine ehemalige Frau, mit der er auf dem Papier aber noch verheiratet ist. Die lebt immer noch mit ihrer Mutter zusammen, und mit seinem Charme kann Mikey Lexi davon überzeugen, wieder bei ihr einzuziehen. Das funktioniert so halbwegs, bis Mikey die junge Strawberry kennenlernt. Er ist sich sicher, mit ihrer Hilfe kann er seinen Namen in der Pornobranche wieder reaktivieren...
"RED ROCKET" ist so etwas wie eine Loser-Geschichte. Das Porträt eines Mannes, der immer etwas naiv ist, der immer denkt, dass früher alles besser war und den alten Zeiten hinterhertrauert. Trotzdem ein Typ, der hoffnungsvoll nach vorne blickt, aber nicht, um alles neu und besser zu machen, sondern um den alten Zustand wiederherzustellen. Dazu benutzt er seinen Charme, aber auch Menschen, und dies ohne besondere Skrupel, jeder Mensch ist für ihn nur dazu da, ihn irgendwie weiterzubringen. Gleichzeitig wird auch das Leben der kleinen Leute im US-Hinterland dargestellt, das zwar auch den "Amerikanischen Traum" leben will, letztendlich aber kilometerweit davon entfernt ist und sich an Figuren wie Trump festhält und in ihm den neuen Messisas sieht. Passenderweise spielt der Film im Jahr 2016, und der Fernseher zeigt Trump während seines Wahlkampfes - und die hohlen Sprüche hallen durch das Zimmer, und da der Fernseher offenbar nicht mehr ganz in Ordnung ist, sind die Farben komplett übersättigt, was der Hautfarbe des Herrn nicht guttut. Ein wunderbares Sinnbild für die USA der heutigen Zeit. (Haiko Herden)
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